Ich gestehe, ich bin aufgeregt. Zum ersten Mal in New York – was wird mich erwarten? Wird es so sein, wie ich es aus amerikanischen Filmen kenne? Mit diesen wunderbaren alten Häusern mit den schönen Türen und den Fluchttreppen? Oder verschwinden die völlig zwischen den Hochhäusern? Ich bin wirklich neugierig!

Der Flug von Atlanta mit meiner Freundin Gitti verläuft völlig problemlos (es ist dieselbe Fluggesellschaft wie auf meinem Hinflug) und wir landen pünktlich in Newark, wo uns ein Shuttle erwartet, um uns in unser Hotel zu bringen.

Schon auf dem Weg zum Hotel erblicke ich in der Ferne die Skyline von Manhattan – und ja, sie ist genauso, wie ich sie aus Filmen kenne.

Hochhäuser bekommen wir in den nächsten Tagen wirklich reichlich zu sehen, aber auch ein paar der schönen, alten Häuser.

Beispiele der Architektur in Manhattan

Unser Hotel – eine Empfehlung aus dem Reisebüro meines Vertrauens (Rosée Reisen in Kirchhellen) – ist fantastisch! Es liegt nur wenige Schritte vom Times Square/Broadway, den zahlreichen Theatern und der 5th Avenue entfernt – also mitten im touristischen Zentrum Manhattans.

Das Paramount Hotel hat eine schöne alte Fassade, die aber zurzeit wegen Renovierungsarbeiten verhüllt ist. Lobby, Flure und auch die Fahrstuhltüren sind sehr schön gestaltet. Die Zimmer sind leider etwas gewöhnungsbedürftig, was aber dem Alter des Hotels geschuldet ist (sie sind klein, die Klimaanlage steht neben dem Bett und bläst sehr kalt und sehr geräuschvoll. Abstellen funktioniert nicht wirklich. Zum Öffnen der Zimmertür wäre Superman ein guter Helfer gewesen). Da wir aber sowieso nur zum Schlafen in dem Zimmer sind, wiegt dieser Nachteil die genannten Vorteile nicht auf.

Zudem ist der Service im Hotel ganz hervorragend. Man äußert einen Wunsch und schon ist er erfüllt. Kleinere Reparaturen werden sofort erledigt. Das finde ich phänomenal.

Ich werde später noch auf unsere Unternehmungen näher eingehen, das hier wird nur eine kurze Zusammenfassung dessen, was wir sozusagen „im Vorbeigehen“ gesehen haben – und da sagen Bilder mehr als tausend Worte.

Das Paramount Hotel war übrigens während unseres Aufenthalts Schauplatz der New York Fashion Week. Ich kann nicht sagen, dass uns die Mode umgehauen hat, aber dafür belagerten Models und Fotografen tagelang die Lobby und den Hoteleingang, ganz zu schweigen von ständig belegten Aufzügen und nächtlichen Flurparties. Aber auch das haben wir überlebt.

Und leider erleben wir auch, wie die Models der Zukunft gedrillt werden.

Die Kleine ist niedlich, weiß sich aber schon ganz genau in Pose zu werfen, sobald eine Kamera auftaucht. Wir durften leider auch mit ansehen, wie oft sie ihren Catwalk wiederholen „durfte“, bis ihre Managerin (oder Mutter) zufrieden war. Und der Tonfall war nicht freundlich! Armes Kind!

Der Times Square ist natürlich vor allem abends komplett in Touristenhand, ein Gewühl wie auf der Cranger Kirmes. Alle Helden aus gestrigen und heutigen Kindertagen sind vertreten, damit sich die Touristen mit ihnen fotografieren lassen können …

… und auch andere merkwürdige „Attraktionen“ sind unterwegs.

Dazu ist es unfassbar laut! Die Straßen sind verstopft, Krankenwagen kommen nicht durch, lassen aber ihre Sirenen die ganze Zeit laufen, Autos huben und aus den Bars schallt Musik. Eine Kakophonie sondergleichen. Wir haben es vermieden, uns hier abends zu vergnügen. Wir haben lieber in einer Seitenstraße eine Roof Top Bar geentert – 40 Etagen über Ground Level.

Was wir noch so nebenbei mitbekommen haben, war der Gewerkschaftsumzug zum Labour Day. Ich war beeindruckt von der Länge und den vielen Gewerkschaftsmitgliedern, die in der Affenhitze der Mittagszeit (es waren immerhin 35 °C) mitgelaufen sind.

Für den kilometerlangen Zug war die 5th Avenue (die Nobelstraße mit allem, was Rang und Namen hat, z. B. Tiffany (wo wir kein Frühstück bekommen haben), Gucci, Dior, Chanel usw. und auch der Trump Tower) zwei Stunden lang gesperrt.

Alles in allem waren es aufregende sechs Tage, die ich hier mit meiner Freundin erlebt habe. Einiges wird mir in lebhafter Erinnerung bleiben (z. B. dass ich immer noch rätsele, wie man in öffentlichen Toiletten die Türen abschließt oder die Spülung betätigt – das hat mich teilweise zur Verzweiflung gebracht!) und nicht zuletzt auch unsere Unternehmungen und die vielen Sehenswürdigkeiten – doch leben möchte ich hier auf Dauer nicht. Das ist mir eindeutig zu hektisch.