Wie man in ein Gemälde eintauchen kann …

erlebt man tatsächlich im Technikum in Mülheim an der Ruhr. Hier ist zurzeit die Ausstellung „Monets Garten“ zu sehen.

Wer den Namen Monet hört, dem  fallen unweigerlich Seerosen ein – auch wenn man kein ausgesprochener Kenner impressionistischer Maler ist.

Und in dieser Ausstellung taucht man tatsächlich regelrecht ein in die Bilder. Schon am Eingang empfangen den Besucher bekannte Bilder von Monet, die sich aber dank modernster Multimedia-Technik quasi unbemerkt und fließend farblich und gegenständlich verändern, bis plötzlich sämtliche Farben des Bildes in einer aufgelösten Ordnung aus dem Rahmen zu springen scheinen, um nach kurzer Zeit wieder zum Original zurückzukehren. Da ist ein unglaublicher Farbenrausch, der zusammen mit der Musik zu einer Einheit verschmilzt und den Betrachter vollkommen in ihren Bann zieht.

 

Nach diesem ersten Erlebnis läuft man direkt auf ein sehr bekanntes Motiv zu, das mit einer „wandernden“ Lupe einzelne Ausschnitte vergrößert, so dass der Betrachter einen ganz anderen Einblick in das Gemälde bekommt.

Und auch dieses Bild verändert sich farblich, bis es zum Schluss wieder zum Original zurückkehrt.

Neben dem Gemälde informiert eine Tafel (Monets magischer Pinsel) über die von Monet angewandte Maltechnik. Auch das sind interessante Hinweise, die sich im weiteren Verlauf an den Bildern nachvollziehen lassen. 

Danach gelangt man zu einer Nachbildung von Monets Haus in Giverny, das so oft von ihm auf zahlreichen Gemälden verewigt wurde, ebenso wie die legendäre japanische Brücke und der wunderbar angelegte Garten.

Im Haus selbst befindet sich eine weitere Multimedia-Wand, mit und auf der die Besucher ihre eigene künstlerische Ader ausleben können. Hier kann sie oder er das farbenfrohe Bild mit Handbewegungen in immer neue Formen bringen, seien es einfache Kreise, die sich auf einen kleinen Ausschnitt begrenzen, oder aber mit weit ausholenden Armbewegungen, die das ganze Bild in Bewegung bringen. Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.

Der letzte Raum der Ausstellung ist das absolute Highlight: ein großes 360°-Kino. Stühle und vor allem Sitzkissen laden zum Verweilen ein. Und während man dort sitzt und sich entspannt, wird Monets Lebensgeschichte erzählt, von seiner Geburt über seinen Werdegang, seine gesundheitlichen Probleme bis hin zu seinem Tod, während dabei seine Gemälde entsprechend seinen vorgetragenen Schaffensperioden über Wände, Decke und Boden wandern, dazu untermalt von klassischer Musik. Das ist nicht nur eine Augenweide, sondern auch ein Ohrenschmaus.

Egal, wo man sitzt und hinschaut, man entdeckt Monets Motive in sich ständig verändernder Form. Ich hätte noch lange dort sitzen und schauen können. Dieses Erlebnis ist unglaublich intensiv.

 

 Allerdings gibt es eine Warnung seitens der Veranstalter: Bei Menschen mit lichtempfindlicher Epilepsie kann möglicherweise ein Anfall ausgelöst werden. Das sollte unbedingt beachtet werden.

Die Ausstellung in Mülheim kann noch bis zum 18.09.2022 täglich von 10-21 Uhr besucht werden. Tickets sind online erhältlich. Eine vorherige Anmeldung ist sinnvoll, da nur eine bestimmte Anzahl von Besuchern eingelassen wird. Im Internet ist auch zu sehen, wie viele Tickets für eine bestimmte Uhrzeit noch erhältlich sind. Weitere Informationen sind auf der Website https://www.monets-garten.de/ zu finden.

Erlebt im August 2022