Wie jedes Jahr seit über 40 Jahren öffnete die Messe Dortmund auch in diesem März wieder die Türen für das handarbeitsbegeisterte Publikum.

In fünf Hallen konnten die Besucherinnen und Besucher nach Herzenslust stöbern – nach Inspirationen, Materialien, Trends und Neuheiten aus der Welt der Handarbeit. Künstlerinnen und Künstler, Kunsthandwerkende, Herstellerinnen und Hersteller von Kreativprodukten sowie auch Freizeitgestalter legten dem Publikum die ganze Welt kreativen Schaffens zu Füßen: von Handarbeiten, Kunsthandwerk, Design, Malen und Zeichnen über Filzen, Spinnen, Weben, Quilten und Tortendekoration bis hin zu Holz- und Metallarbeiten, Seiden- und Glasmalerei und Schmuckherstellung.

Daneben gab es auch allerlei Kurioses zu sehen.

 

Ich muss gestehen, dass ich als eher Grobmotorikerin gar nicht so sehr zur Zielgruppe dieser Messe gehöre. Dass ich mich trotzdem ins Gedränge stürze, ist meiner Neugier geschuldet. Außerdem kann es ja nicht verkehrt sein, Europas größte Messe für Handarbeit und Kunsthandwerk zu besuchen. Die Meßlatte ist hoch bei diesem Anspruch.

Natürlich habe ich früher auch genäht, gestickt, gehäkelt, gestrickt (sehr zum Leidwesen meiner Kinder, die im Winter mit typisch peruanischen Mützen und Norweger-Handschuhen rumlaufen mussten), aber irgendwann war es dann auch gut. Ich bewundere wirklich Leute, die mit ihren Händen so wunderbare Dinge produzieren können. Mir fehlen heute dazu Geduld und Akribie – und ja, auch die nötige Feinmotorik. Trotzdem besuche ich gerne Messen und lasse mich von schönen Dingen erfreuen.

Was natürlich auf keiner Messe fehlen darf, sind leckere Sachen für das leibliche Wohl, die vor dem Kauf auch probiert werden durften (getrocknete Früchte mit merkwürdigen Kräutern und Gewürzen sind halt auch nicht jedermanns Geschmack).

Und Kaffee geht doch eigentlich immer

Was erwartete denn nun das Publikum? In diesem Jahr schien Plotten ein großes Thema zu sein. Dazu gab es den ganzen Tag Workshops im Stundentakt sowie Vorträge zum Thema Plotten und Kreativ mit KI.

Und auch Nachhaltigkeit macht vor Handarbeit keinen Halt. Ein Teil der Halle 6 verwandelte sich in die Sustainable City. Hier war der zentrale Treffpunkt für nachhaltiges Gestalten, mit Impulsvorträgen und Workshops.

In Halle 7 freute man sich über Trends & Inspirationen wie „Less Waste“, „Everyday Magic“, „Nostalgic Memories“ und vieles mehr.

Ein Highlight, das weniger mit Kreativität zu tun hat, war der Stand von Bettina Dorfmann. Sie ist stolze Besitzerin von 18.500 Barbiepuppen, von denen einige hier zu bewundern waren. Besucherinnen und Besucher konnten sogar ihre eigenen Barbiepuppen und Zubehör von Frau Dorfmann schätzen lassen. Barbie wird in diesem Jahr übrigens 65 Jahre alt.

Ansonsten hat mich Halle 3 „Cake & Bake“ am meisten fasziniert. Das Bäckerherz muss hier Purzelbaum schlagen. Mir als Laie war nicht bewusst, dass es so viele verschiedene Verzierungsmöglichkeiten und Backformen und Förmchen und sonstiges Zubehör gibt.

Von den ausgestellten Torten mal ganz zu schweigen. Die waren allesamt viel zu schade zum Essen.

Zwei Stände sind mir jedoch besonders ins Auge gefallen, weil sie selbst für diese Messe Ungewöhnliches im Angebot hatten.

Das war zum einen der Stand Saxaflute, handgemachte Saxophonflöten aus Bambus und anderen Edelhölzern. Vom Aussehen her sind es die bekannten Blockflöten mit dem Klang eines Saxophons.

Zum anderen war es der Stand von RocketMimi mit handgearbeitetem Makrameeschmuck, verziert mit Edelsteinen und Perlen. Der Stand hebt sich wirklich von allen anderen Schmuckständen ab, nicht nur durch das Material, sondern vor allem auch durch die hochwertige Verarbeitung und das edle Aussehen. Daneben bietet die Kunsthandwerkerin kreative gehäkelte Kleidung im 60-/70-Jahre-Look an.

Für kreative Leute ist diese Messe schon fast ein Muss. Ich würde aber empfehlen, mindestens zwei Tage einzuplanen oder aber nur ganz gezielt bestimmte Bereiche zu besuchen. Nach drei Stunden – so ging es mir jedenfalls – ist man von der Reizüberflutung überfordert. Dazu die Menschenmengen und der Geräuschpegel …

Apropos Geräuschpegel: Vorträge und Workshops – und tatsächlich auch musikalische Darbietungen – fanden in den Hallen mitten im Getümmel statt. Zumindest für die beiden ersten Programmpunkte mag das sinnvoll sein, aber die kleinen Konzerte waren schon mehr als störend, vor allem, wenn man sich mit den Anbietern an den Ständen unterhalten wollte.

Die nächste Creative findet vom 19.-23. März 2025 statt. Save the date!

Und jetzt noch ein paar Impressionen …