Die letzten drei Tage in Japan verbringen wir in Yokohama. Eigentlich haben wir nach einem Strandhotel gesucht, um wenigstens noch ein bisschen Meer zu sehen und wenigstens unsere Füße zu baden. Aber alle Hotels, die wir gefunden haben, waren mindestens drei Kilometer vom Strand weg. Nur in Yokohama haben wir ein Hotel gefunden, dass zumindest Meerblick (oder Blick auf die Berge) versprach. Wir entscheiden uns für den Meerblick.

Von Kyoto aus sind wir in zwei Stunden in Yokohama, der zweitgrößten Stadt Japans. Und auch hier erwarten uns wieder zahlreiche Hochhäuser. Trotzdem unterscheidet sich die Stadt deutlich von Tokio oder Kyoto oder auch Hiroshima. Alles ist hier irgendwie „edler“. Und grüner!

Schon der Bahnhof lädt durch seine künstlerische Gestaltung zum Verweilen ein.

Wir beziehen unser Zimmer im Mitsui Garden am frühen Nachmittag. Es liegt in der 22. Etage und bietet einen wunderbaren Ausblick. Na gut, nicht aufs Meer, war immerhin in den Hafen.

In Hotelnähe finden wir erst einmal keine Restaurants und beschließen, uns direkt ins Getümmel von China Town zu werfen. Hm … das erwartete Getümmel fiel aus. Die Straßen sind zwar nicht gähnend leer, aber es gibt kaum Touristen! Wir schlendern gemütlich durch die Straßen, finden ein ansprechendes Restaurant und stöbern anschließend noch durch die Geschäfte. Ganz in Ruhe.

Sogar mit Raucherecke

Und natürlich steht auch in China Town ein Tempel, vor dem ein paar Mädels eine Fotosession abhalten.

Am nächsten Morgen machen wir uns auf die Suche nach einem Café, wo wir frühstücken können. Das ist auch relativ schnell gefunden, denn um die Ecke von unserem Hotel gibt es tatsächlich zwei große Einkaufszentren. Beide sehr geschmackvoll, mit vielen hochpreisigen Geschäften und wenig Publikumsverkehr. Vielleicht kommt es uns auch nur so leer vor, weil die Zentren so großzügig angelegt sind, dass sich die Menschen nicht auf die Füße treten. Wir können kaum glauben, dass hier nicht mehr los ist.

Anders allerdings ist es im Erdgeschoss. Dort gibt es einen Lebensmittelladen, der nicht nur sehr gut besucht ist, sondern auch sehr laut. Wir stöbern hier eine Weile rum, weil es doch die einen oder anderen interessanten Lebensmittel gibt.

Gekochte Eier in allen möglichen Geschmacksrichtungen
Der schmeckt mir schon zu Hause nicht …
Darüber können wir reden 😉

Die Umgebung rund um unser Hotel ist ebenfalls sehr schön gestaltet. Hier und da ein kleines „Kunstwerk“, viele Bäume, Hausbegrünung usw.

Aber auch hier darf Harry Potter nicht fehlen.

Ca. 1 km neben unserem Hotel gibt es ein Riesenrad. Das muss ich natürlich wieder aufsuchen. Schon beim Näherkommen erkenne ich, hier steht nicht nur ein Riesenrad, hier ist ein Vergnügungspark! Mit Achterbahn und Wasserrutsche, Spielhallen für die Jugendlichen, Geisterhäusern und was man sonst noch in einem Vergnügungspark erwartet.

Und der Ausblick aus dem Riesenrad lässt die Größe des Hafens und die räumliche Ausdehnung von Yokohama erahnen.

Die Bar in unserem Hotel ist äußerst gut mit Alkoholika bestückt.

Natürlich nehmen wir abends einen Absacker zu uns und können einem hochkonzentrierten Barmann bei der Arbeit zuschauen.

Ganz wichtig: schwungvolles Umschütten des Tomatensaftes. So nämlich macht man eine Bloody Mary richtig.

Tja, und dann sind die drei entspannten Tage auch schon um und wir müssen zum Flughafen.

Dort noch schnell den letzten Matcha Latte genießen und dann geht es auch schon in Richtung Heimat.

Kurz vor der Landung in Düsseldorf – wir befinden uns schon im Sinkflug – zieht der Pilot die Maschine wieder hoch. Was ist passiert? Die Durchsage lässt nicht lange auf sich warten: „Meine Damen und Herren, wir müssen mit unserer Landung leider noch ein bisschen warten. Die Landebahn ist beschädigt und muss repariert werden.“ Dreißig Minuten später haben wir dann wieder festen Boden unter den Füßen.

Nach drei Wochen Japan kommt mir hier alles sehr fremd und doch so vertraut vor. Japan ist jetzt schon wieder so weit weg – vielleicht habe ich alles nur geträumt?