Deutschlands schönstes Premierenkino feiert Geburtstag

 

Was für eine schöne Feier!

Am 18.10.1928 wurde die Lichtburg im heute denkmalgeschützten Gebäude in der Essener Innenstadt eröffnet. Dass dieser Geburtstag überhaupt gefeiert werden konnte, ist zahlreichen Filmfans, Prominenten wie Wim Wenders und Wolfgang Niedecken und nicht zuletzt Marianne Menze, der damaligen und heutigen Geschäftsführerin der Lichtburg,  zu verdanken, die im Jahr 2000 dafür gesorgt haben, dass das Lichtspielhaus nicht abgerissen und einem Einkaufscenter weichen musste, sondern liebevoll renoviert wurde und seitdem wieder in neuem alten Glanz erstrahlt.

1250 Plätze fasst das Kino und die waren bis auf wenige Ausnahmen besetzt.

Doch zunächst warteten zahlreiche Fans rund um den roten Teppich auf die Ankunft der drei (fast) wichtigsten Gäste dieses Abends: Peter Lohmeyer (Laudator, der mit seinem Spruch „Wow, ist das ein geiler Schuppen“ die Lacher und Sympathie der Anwesenden auf seiner Seite hatte), Timm Kröger (Regisseur) und Jan Bülow (Hauptdarsteller), die die Premiere ihres Films „Die Theorie von allem“ begleiteten.

 

Durch den ersten Teil des Abends führte Tobias Häusler, der bekannte WDR-Moderator, in gewohnt launiger Manier. Es gab zahlreiche Rückblenden auf frühere Jahre und Premieren, Einspielungen von Gratulanten – und es war keine Minute langweilig!

Ein besonderer Leckerbissen war die Vorführung eines der ersten Filme, die in der Lichtburg gezeigt wurden: Buster Keatons „Cops“ –

 

und wie es sich für einen Stummfilm gehört: mit passender Klavierbegleitung …

… und Untertiteln

Zum Abschluss gab es noch eine kleine Tanzeinlage des Aalto Balletts mit „Smile“, einer Hommage an Charly Chaplin.

Das war wirklich eine gelungene Geburtstagsfeier und – wie es sich für einen so hohen Geburtstag gehört – es gab für alle Anwesenden Sekt und Brezel.

Und dann wurde es Zeit für den Film, der in Venedig Weltpremiere hatte, leider keinen Goldenen Löwen gewann, dafür aber den Preis für den besten Film des Jahres von einem Verband unabhängiger Filmkritiker erhielt. Am 26.10.2023 ist Filmstart in deutschen Kinos.

Man hätte für diesen Geburtstag keinen besseren Film aussuchen können, finde ich. Vom Inhalt will ich gar nicht viel verraten, nur so viel: Er ist in schwarz-weiß gedreht und spielt Anfang der 1960er Jahre. Und wie der Regisseur sagt: „Der Film ist mysteriös“, was ich durchaus bestätigen kann. Meine Kurzfassung: Ein junger Wissenschaftler will die Grenzen des Bekannten verschieben und scheitert an der Borniertheit der etablierten Professoren („weil nicht sein kann, das nicht sein darf“). Von mir gibt es eine klare Empfehlung –  für den Film und für die Lichtburg!