So viele von uns haben es sehnsüchtig erwartet: Das Kulturvolksfest konnte endlich ohne jegliche Einschränkungen die neue Spielsaison der Ruhrfestspiele eröffnen.
Und dementsprechend voll war es, zumal ja auch das Wetter mitspielte – bis auf einen kleinen Regenschauer am frühen Nachmittag.
Auf der großen Wiese hinter dem Festspielhaus war das Getümmel groß, denn hier spielte sich so ziemlich alles ab: Aktionen für Kinder, Musik, die DGB-Kundgebung auf der DGB-Bühne mit vielen guten Wortbeiträgen zum diesjährigen Thema „Ungebrochen solidarisch“, bei denen auch eine Gebärdendolmetscherin zum Einsatz kam – eine Neuerung, die viele sehr begrüßt haben –, diverse Akteure „überall und nirgends“ und nicht zu vergessen die vielen Leckereien an den Ständen, an denen lange Schlangen die Geduld der Besucher auf die Probe stellten.
Doch nicht nur bei der Abschlussveranstaltung des DGB zum 1. Mai auf der Bühne konnten sich politisch interessierte Besucher informieren, sondern auch bei attac und amnesty international, die an ihren Info-Ständen gerne zu Gesprächen bereit waren.
Im Erlebnisland „Kinder stark machen“ gab es wieder verschiedene Aktionen. Sehr beliebt war die Kletteraktion für Kinder. Vor allem Mädchen schienen hier ihren Spaß zu haben.
es war ein bunter Nachmittag mit guter Unterhaltung, aber ehrlich gesagt, fand ich die Organisation in diesem Jahr etwas chaotisch.
Schon vor 12:00 Uhr, dem offiziellen Beginn, war die Parkplatzsuche fast vergebliche Liebesmüh. Rund um das Festspielhaus waren alle Straßen gesperrt und für den Parkplatz am Festspielhaus brauchte man eine Erlaubnis – was aber wohl nur wenige Leute wussten, denn es waren über die Hälfte der Parkplätze frei.
Um 13:00 Uhr waren die Karten für die kostenpflichtigen Veranstaltungen im Festzelt schon ausverkauft (wer zu spät kommt …). Außerdem waren die einzelnen Veranstaltungen zeitlich etwas unglücklich geplant bzw. nicht gut aufeinander abgestimmt. Man musste schon einen ausgeklügelten Plan haben, um so viel wie möglich aus dem vielfältigen Angebot „mitzunehmen“. Wir waren nicht so durchorganisiert und haben nur „ADODOO – The Drummers of Art“ „geschafft“. Das Tanzprojekt „ITOU“ hätten wir gerne gesehen, aber es fand nur um 12:00 Uhr statt – da standen wir leider noch in der Schlange, um Karten zu bekommen. (Nur um einen Eindruck zu bekommen: Die Karten werden in dem weißen Zelt verkauft, das Ende der Schlange befindet sich ungefähr bei der „Gelbweste“.)
Das kurze Konzert der beiden Trommler war mitreißend, aber der Akrobat hat den beiden dann doch die Schau gestohlen. Fotos können das ja leider nicht so widergeben, aber das Publikum hielt das eine oder andere Mal den Atem an, um nicht in Schmerzbekundungen ob der Verrenkungen des jungen Mannes auszubrechen.
Aus dem Programm „Überall und nirgends“ sind uns nur Grotest Maru („Kein Geld! Rettet die Bienen“) und der ChapeauClub begegnet. Alle anderen Acts scheinen sich vor uns gut versteckt zu haben.
Aber davon abgesehen, hatten wir alles in allem einen schönen, erlebnisreichen Tag, den wir trotz wenig Kultur, dafür mit mehr Volksfest genossen haben.
Jetzt bin ich auf diverse Theaterveranstaltungen gespannt und freue mich schon darauf. Hier gibt es dann demnächst mehr dazu.